Die BASiS-Studie (Beziehungsgestaltung, Autonomie und Soziale Eingebundenheit in der Schule) ist Teil des von der Robert Bosch Stiftung und der Deutschen Schulakademie ins Leben gerufene Programm: „Wie geht gute Schule? – Forschen für die Praxis“.
Das Ziel des Programms ist es, die exzellente Schulpraxis der Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises systematisch zu erforschen.
Dabei werden im jährlichen Rhythmus wechselnde Themen ausgeschrieben, welche sich mit der Frage beschäftigen, wie erfolgreiche Lehr- und Lernprozesse sowie Schulentwicklungsprozesse in Preisträgerschulen zustande kommen, wodurch sie beeinflusst werden und welche Kontextbedingungen das Gelingen oder Scheitern beeinflussen.
Die erfolgreichen und „praxisgesättigten“ schulischen Ideen und Konzepte können durch empirische Fundierung in ihrer Wirkungsweise und ihrem Geltungsanspruch besser verstanden und so für alle deutschen Schulen nutzbar gemacht werden.
Gute Schulen, wie sie im Rahmen des Deutschen Schulpreises identifiziert werden, entwickeln ihre Schul- und Unterrichtsqualität maßgeblich durch die Gestaltung positiver pädagogischer Beziehungen zwischen Schüler*innen, Lehrkräften und Eltern.
Die BASiS-Studie erforscht daher differenziert die Merkmale, Bedingungen und Auswirkungen pädagogischer Beziehungen an Bewerber- und Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises.
Es soll keine Studie über Schulen durchgeführt werden, sondern es werden gemeinsam mit Schulen und deren Akteur*innen die Voraussetzungen und spezifischen Merkmale gelingender pädagogischer Beziehungen erarbeitet und diese anschließend auf alle deutschen Schulen übertragen.
Das Ziel der BASiS-Studie ist die Entwicklung eines evidenzbasierten Seminar- und Fortbildungskonzepts, welches durch entsprechende Angebote an Schulen, Universitäten und Fortbildungsinstitutionen etabliert werden soll.
Die Bewerber- und Preisträgerschulen sowie die Deutsche Schulakademie sind dabei wichtige Partner im Forschungsprozess sowie bei der Entwicklung von Professionalisierungsmaßnahmen.
– Individualisierte Rückmeldung der Ergebnisse aller Teilstudien
– Klassenangebot zur Förderung positiver Beziehungsstrukturen
– Langfristige Förderung pädagogischer Beziehungen durch schulinterne Fortbildung von Lehrpersonen
– Zugang zu den themenrelevanten, wissenschaftlichen Publikationen
– Vernetzung von Universitäten und Schulen
– Zugang zu „Best-Practice-Beispielen, Praxismaterialien und Unterrichtsideen auf Individual-, Klassen- und Schulebene
Pädagogische Beziehungen rücken in den letzten zwanzig Jahren vermehrt in den Fokus des Diskurses um erfolgreichen Unterricht, da sich positive Beziehungen zwischen Lehrkräften und Schüler*innen sowohl auf das emotional-motivationale Befinden (Lohrmann & Hartinger, 2014) und den Lernerfolg der Schüler*innen (Hattie & Yates, 2015) als auch auf die Motivation und Gesundheit der Lehrkräfte (Aldrup et al., 2018) positiv auswirken. Für Eltern wiederum hängen die pädagogischen Beziehungen mit dem Schulklima und der Zufriedenheit mit der Schule zusammen (Veith, 2016).
Die Beziehungsgestaltung an Bewerber- und Preisträgerschulen wird als besonders positiv beschrieben. So zeichnet sich eine positive Beziehungsgestaltung z.B. durch vielfältige Möglichkeiten zur Entfaltung individueller Interessen oder durch eine von Anerkennung und Partizipation geprägte Zusammenarbeit von Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern aus (Fauser et al., 2008; Veith, 2016). Dennoch existieren bislang noch keine empirischen Befunde zu den Bedingungen und Merkmalen gelingender pädagogischer Beziehungen an diesen „Optimalschulen“.
Als Kriterien gelingender Beziehungen sollen das Wohlbefinden (Hascher, 2004), das emotionale Befinden der Schüler*innen (Kontroll-Wert-Theorie; Pekrun & Perry, 2014) sowie deren persönliche Einschätzung ihrer sozialen Eingebundenheit (Lehrkraft-Schulkind-Beziehung sowie Peer-Beziehungen; Schwab, 2016), ihrer Kompetenz und ihrer Autonomie (Markus, 2019; Ryan & Deci, 2017) herangezogen werden. Die Lehrkräfte werden zu ihrer Wahrnehmung von sozialer Eingebundenheit und Selbstbestimmungsmöglichkeiten sowie zu Einstellungen, Selbstwirksamkeitserwartungen, Classroom-Management, Arbeitsverhalten und ihren Emotionen quantitativ befragt.
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